Indianer weinen nicht
Denn Indianer sind aus altem Holz
man sagt für Tränen sind sie viel zu stolz…
So sang Roger Whitaker in seinem Lied „Indianer weinen nicht“
Ich hab die Worte schon damals nicht verstanden
ich fand sie herzlos und sehr gemein
warum soll jemand der Schmerzen hat nicht weinen
muss es denn gleich eine Schande sein
wenn man sich mal fallen lässt
doch für Papa stand fest
Indianer weinen nicht (Denn Indianer sind aus altem Holz)
Indianer weinen nicht (man sagt für Tränen sind sie viel zu stolz)
sie verbeißen ihre Schmerzen
sonst verlieren sie ihr Gesicht
nein Indianer weinen nicht…
Gut das ich kein Indianer bin … ich darf Weinen.
Ich darf meine Gefühle zeigen ohne Gesicht zu Verlieren. Lasse ich das aber zu?
Nicht wirklich. Tränen sind ein Tabu in unsere Gesellschaft die NUR die starken Akzeptiert. Weinen ist Beweis eine Schwäche, und es passt nicht in eine Leistungsgesellschaft solche Schwäche zu Zeigen.
Aber es war doch nicht immer so.
Die griechischen Helden weinten hemmungslos, noch im Mittelalter galten Tränen keinesfalls als Zeichen von Schwäche. Bei Schiller und Goethe waren sie ein Zeichen hochstehender Moralität.
Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen
Nach jenem stillen, ernsten Geisterreich,
Es schwebet nun in unbestimmten Tönen
Mein lispelnd Lied, der Äolsharfe gleich,
Ein Schauer fasst mich, Träne folgt den Tränen,
Das strenge Herz, es fühlt sich mild und weich;
Was ich besitze, seh ich wie im Weiten,
Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten.
Ja, Goethe schämte sich der Tränen nicht. Er, der sich oft verliebte, verabschiedete sich wiederholt unter Tränen von seinen Lieben.
Weinen sollte also nicht unterdrückt werden. Weinen erhöht die Frequenz des Herzschlags, die unregelmäßige Atmung verbraucht viel Energie. Es dient der psychischen Regulierung.
Die Traurigkeit die Letzte Zeit mein Leben ein wenig aus der Bahn geworfen hat ist schuld meine Gedanke Flut. Und obwohl die Worte, die ich hier zusammen geschrieben habe nicht ganz meine sind … die Arbeit an dem Text hat mir ein wenig geholfen wieder Ruhe auf die Selle zu bekommen, und Sinn des Lebens wieder zu erkennen.
R.I.P Schwiegervater aber das Leben muss weiter gehen.
Die Indianer weinen nicht … aber die Häuptlinge dürfen es!
Text Quellen habe ich gefunden bei :
https://tv.orf.at/groups/magazin/pool/newtontraenen
https://www.mann-schreibt-geschichte.de/tränen-im-mittelalter/
https://johannesklinkmueller.wordpress.com/2009/11/06/was-faust-und-rapunzel-gemeinsam-haben-tranen-heilen/
Du gehst sehr offen um mit der Trauer, das ist sicher auch ein guter Weg der Schmerzbewältigung. Mein Beileid. Ich schliesse mich den Anderen an, Bild und Text hast du gut verknüpft.
Gruss Olaf
Ein beeindruckender und anrührender Text !
Und ja, Männer dürfen/sollen weinen können.
Ohne dein Schicksal zu kennen wünsche ich dir Kraft und Zuversicht im neuen Jahr.
Liebe Grüße
Jutta
Lieber Marius,
Das tut mir sehr leid für dich und deine Familie 🙁
Trauer und auch Tränen gehören zum Leben und weder das eine noch das andere sollte unterdrückt werden…ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Liebe Grüße,
Netty
Hallo Marius,
anrührende Gedanken und Text hast Du gefunden. Das Foto gefällt mir besonders gut wegen der ungewöhnlichen Perspektive!
Lieben Gruß
moni