Dreimal wurden die Brüder des Franziskanerordens vom Sankt Annaberg vertrieben: Zum ersten Mal im Zuge der Säkularisation der Klöster in Preußen 1810. Dann wurden Kirche und Kloster 1833 vom Staat dem Bistum Breslau zur Verfügung gestellt und 1856 sogar zum Eigentum überlassen.
Die zweite Vertreibung erfolgte dann 1875 im „Kulturkampf“ gegen die katholische Kirche. Erst 1887 konnten die Franziskaner wieder zurückkehren. Und 1941 vertrieben die Nationalsozialisten die Brüder erneut und beschlagnahmten das Pilgerheim. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Franziskaner, jetzt aus Polen, zurück.(Quele-Oberschlesien Reiseführer)
Ganz oben, auf dem Berg Chelm, steht eine historische Kloster- und Kalvarienberg Anlage mit einer kleinen Basilika, in deren Mittelpunkt ist die Figur des Heilige Anna.
„Drei zusammen“ – so wurde diese Kombination im Mittelalter interpretiert.
Sie können auch über Heilige Anna sagen das – „Sie ist die Dritte“ – denn im Vordergrund stehen Jesus und Maria.
Die Skulptur zeigt drei Figuren. In der Mitte ist stehend eine ältere Frau dargestellt, die zwei Kinder im Arm hält.
Es ist die Heilige Anna, die ihre Tochter – die selige Jungfrau Maria auf ihrer linken Schulter und ihrem Enkel – Herrn Jesus auf ihrer rechten Schulter hält.
Die Figur ist 52 cm hoch und aus Lindenholz gefertigt.
Es ist nicht bekannt, in welchem historischen Zeitraum ein 12-cm-Sockel aus Buchenholz angebaut wurde.
Heilige Anna trägt ein grünes Kleid – die Farbe der Hoffnung – und einen roten Umhang – die Farbe der Liebe.
Auch die Marienfigur ist in ein langes Kleid angezogen, Jesus jedoch nicht.
Diese Details sind jedoch für den Pilger, der zum Sankt Annaberg – Heiligtum kommt, unsichtbar, da alle drei Figuren mit einem Kleid bedeckt sind.
Im Jahr 1898 baute die Familie Kutzer aus Jesennik den Hauptaltar um und richtete etwas über dem Tabernakel einen Thron für die Wunderfigur ein.