Der Lilienstein, ein dem Königstein gegenüberliegender hoher Fels, der von ferne gesehen, ganz von der Elbe umflossen zu sein scheint, muß früher bewohnt gewesen sein, wie man noch heute aus gewissen Merkmalen abnehmen kann. Man erzählt sich, daß einige Personen, welche aus Neugierde denselben betreten hätten, plötzlich einen Keller mit einer eingemauerten Türe vor sich gesehen, aus Furcht aber nicht hineingegangen wären, sich jedoch den Ort so genau angemerkt, daß sie ihn, wenn sie wieder zurückkehrten, eigentlich ohne Mühe hätten finden müssen. Gleichwohl haben sie später weder ihr gemachtes Merkmal, noch Ort, noch Keller wieder erkennen können. Es soll sich aber in demselben ein großer Schatz, eine ganze Braupfanne voll Dukaten befinden und einige Personen, welche den Ort entdeckt hatten und den Schatz zur Nachtzeit heben wollten, sind von den gespenstischen Wächtern vom Felsen herabgeworfen und am andern Morgen am Fuße desselben, obwohl unbeschädigt, wieder aufgefunden worden.
Einst ist eine arme Frau aus Waltersdorf mit ihrem Kinde auf den Lilienstein in die Beeren gegangen, da bemerkt sie plötzlich am Berge eine offene Türe und sieht in dem Gewölbe, welches diese verschließt, eine Menge Goldhaufen liegen; sie setzt also das Kind auf einen dabei stehenden goldenen Tisch, rafft emsig so viel von den Haufen, als sie in ihrer Schürze fortbringen kann, auf und eilt damit, ihr Kind zurücklassend, nach dem draußen stehenden Korbe. Als sie aber umkehrt, findet sie die Türe nicht mehr und muß also auch ihr Kind als verloren ansehen. Nach Verlauf eines Jahres geht sie aber an demselben Tage und zu derselben Stunde wieder an den nämlichen Ort, findet auch die Türe wieder und erhält auch ihr Kind unversehrt, welches auf dem Tische mit goldenen Äpfeln und Birnen spielt, gleichsam als wäre seitdem nur ein Augenblick verflossen, zurück.
Der Lilienstein ist einer der markantesten Berge des Elbsandsteingebirges in Sachsen. Er ist der einzige rechtselbische Tafelberg und stellt das Symbol des Nationalparks Sächsische Schweiz dar.
Sei Anfang lag diese markante Felsen auf meine To-Do liste. Leider diesmal haben wir schon keine Zeit gefunden den zu Besteigen…
Eigentlich Schade, aber bei nächste mal werden wir damit Anfangen müssen… vor alem bei den Sonnenaufgang muss von dort eine wunderschön Blick sein.
Lieber Marius,
ein herrlicher Blick. So eine ähnliche Aufnahme habe ich auch noch im Archiv. Bei Dir sind aber die Wolken schöner.
Liebe Grüße
Jutta
Hallo Marius,
interessant finde ich, dass man diese Sage in leichten Abwandlungen aus vielen Gegenden kennt, auch aus unserem Taunus. Das Foto finde ich sehr schön. Es passt zu dieser mystischen Geschichte.
Herzliche Grüße und dir ein schönes Wochenende – Elke